• Oscar Adolf Hermann Schmitz (1873-1931) was een Duitse schrijver. Fragmenten uit zijn dagboeken staan online bij Gutenberg.
26. Juni.
Samstag Abends mit Franzi nach Isle-Adam gefahren. Abends bei Dreyfus im Garten. Wir bewohnten, wie schon am vorigen Sonntag mit den Mädchen, unser neues Haus. Sonntag ein nasser, trauriger Morgen. Rudern unmöglich, Baden unmöglich. Alle hübschen Plätze sind propriété privée. Ich möchte mich endlich einmal wieder ausdehnen können, meine Seele an die Außenwelt hingeben, nicht wie jetzt schon solange sie umspinnen mit tausend Plänen, Hoffnungen, Gedanken und Arbeiten, um mich gegen die Außenwelt zu schützen. Das Leben sollte wieder einmal selbst etwas sein. Nachmittags mit Dreyfus in schöner Flußlandschaft in Heuhaufen ausgeruht, abends bei ihnen im Garten. Ich war sehr matt und etwas verstimmt, habe, glaube ich, infolgedessen mißfallen. Andere erwecken in solcher Stimmung Teilnahme, ich mindestens Befremden, wenn nicht Abneigung.
Gestern unangenehme Aufregung in der Scheidungssache. Man will mir zur verdammten Pflicht machen, was ich ja gern freiwillig täte, nämlich für Louisa zu sorgen, bis sie ihre Ausbildung in dem neuen Beruf vollendet hat. In Franzis Beisein schreibe ich abends an Louisa. Dann erzählt er mir seine schlechten Erfahrungen in der Kaulbachstraße. Suchocki hat ihn schofel genannt, nachdem er 3 Jahre von ihm gelebt und am Schluß eine Kleinigkeit nicht nach seinem Wunsche erhielt. Die vollkommene Besitzlosigkeit scheint doch zur Rancune und zum Undank zu prädisponieren. Was habe ich alles für Louisa getan! Aber nun ist das alles selbstverständlich und von Dank keine Spur. Ein klein wenig, genügend zur Unabhängigkeit muß man doch offenbar besitzen, um ein Gentleman, d. h. ein bis ins Kleinste anständiger Mensch sein zu können.
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