• Anneliese Stöbis (1915-1966) was een Duitse huisvrouw. In de periode 1944-1946 hield ze een dagboek bij.
16. Febr.
Solange Krieg ist, haben wir noch nicht
so einen Tag erlebt wie heute. Wir saßen im Bunker. Der Bunker war ganz
voll Menschen. Auf einmal dröhnte es
furchtbar, dass einem Hören und Sehen
verging und der Staub wirbelte
hoch, jeder dachte, nun ist das leben
zu Ende. Als wir aus dem Bunker heraus
kamen war die ganze Luft graublau
vor lauter Pulverstaub. Kurz darauf
erfuhren wir, dass der Bahnhof einen
Volltreffer bekommen hatte. Mehrere
Bauernhäuser wurden vernichtet
und Masten und Drähte bildeten ein
wildes Durcheinander. Mehrere Häuser
in der Bahnhofstraße haben keine
Scheiben mehr und die Gardinen hängen
zerrissen davor. An der Bahn ist
der Güterschuppen, die Wohnung des
Gastwirtes und das Stellwerk vollständig
vernichtet. Die Feindflugzeuge kamen
ziemlich tief, dass man sie gut
zählen konnte. Plötzlich stand genau
über uns ein Angriffszeichen und im
nächsten Augenblick war die Hölle los.
Über uns wurden die bomben ausgeklinkt
und das Ziel war die Bahnstrekke.
30 – 40 Flugzeuge warfen ihre hier
an der Bahn ab. Sie bombardierten an
dem Tage die Bahnstrecke von Rheine
bis Münster aber nur in gewissen Abständen.
Der Angriff dauerte drei bis
fünf Minuten. Bei den Bauern musste
viel Vieh abgeschlachtet werden. Mittags
um 2 Uhr war der Angriff und etliche
Stunden danach kamen die Tiefflieger
und schossen hier herum. An
dem Tage konnten die Menschen alle
nicht mehr arbeiten vor Aufregung. Es
war auch entsetzlich. Der Herr hat unseren
ort bewahrt, denn es ist nicht
einer zu Tode gekommen. Wir danken
unserem Herrn und Heiland für seine
wunderbare Bewahrung. Er hat seine
schützende Hand über uns gehalten,
damit uns kein Leid geschehen konnte.
– Die Bahnstrecke wurde kaum getroffen
denn am gleichen Tag fuhr schon
wieder ein Zug von Münster nach
Rheine.
19. Febr.
Wir waren lange im Bunker. Über
Emsdetten standen mehrere Angriffszeichen.
Wahrscheinlich sind die Bomben
zwischen Emsdetten und Mesum
gefallen. Auch wurde Münster angegriffen.
In der Nacht zum 20. Febr. wurde
am Gemeindehaus tüchtig geklopft und
gebollert. Auf einmal schrie ein Mann
der extra aus A kam: „Hier brennt
Licht.“ Ich bin gleich aus dem Bett gesprungen
und sah zu meinem entsetzen,
das der Saal (Gemeindesaal der
evangelischen Kirche) hell erleuchtet
war. Kurz darauf war Alarm und die
Feindflugzeuge kamen an. Welch großes Unglück hat dieser Mann verhütet.
- Heute haben wir unsere Gans geschlachtet.
20.2.
Heute Abend war 3 Mal Vollalarm. Ein
Mal waren wir im Bunker, da viele
Flugzeuge über uns wegkamen. In der
Nacht mussten wir wieder in den Bunker.
Eine Unmenge Bomber flogen
über uns weg.
21. Febr.
Wieder ein schrecklicher Tag. Von
morgens bis abends Alarm und von
Abends bis nachts. Den ganze Tag
flogen die Tiefflieger, auch ab und zu
Bomberverbände. Öfter schossen die
Flieger hier an der Bahn. Wir waren
mehrere Male im Bunker. Um 20 ½ Uhr
war ein Großangriff auf den Kanal. Wir
saßen mit Angst und Zittern im Bunker.
Eine sehr große Zahl Leuchtkugeln
standen am Himmel. Es war schaurig
anzusehen. Jetzt ist es Mitternacht und
noch immer krachen die Zeitzünder, so
dass die Scheiben zittern. Vorhin war
wieder Vollalarm. Da kam Industriegebiet
an die Reihe. Es ging furchtbar
daher.
22. Febr.
Den ganzen Tag waren die Flieger
hier. Tiefflieger haben an der Bahn geschossen und zwar auf eine Lokomotive.
Der Zugführer und der Heizer waren
leicht verletzt. Bei Sprakel haben
die Tiefflieger ein Fuhrwerk beschossen.
Ein Pole war tot, auch zwei Pferde.
Unendlich viel Verbände flogen in
der Ferne. Heute Abend ging ich hinaus.
Ich hörte ein Flugzeug und wollte
sehen was draußen los ist. Im nächsten
Augenblick höre ich eine Bombe
(Luftmine) pfeifen. Ich warf mich
schnell auf die Erde und im nächsten
Moment krachte es ganz fürchterlich.
Es war eine Luftmine, die hinter B gefallen
war. Viele Fensterscheiben
mussten in Reckenfeld dran glauben.
23. u. 24. Febr.
Den ganzen Tag Alarm. Viel Verbände
kamen hier drüber weg geflogen und
die Tiefflieger konnten sich nicht mehr
von Reckenfeld trennen. Geschossen
haben sie wenig.
25. Febr. (Sonntag)
Als wir noch im Bett lagen kamen
schon die Tiefflieger an. In der Ferne
schossen sie fürchterlich. Das war immer
eins hin und her, eine tolle Kreiserei.
Zwei sind abgeschossen worden.
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