• Georg Michael Lill (1884-1952) was soldaat in WO 1. Zijn oorlogsdagboek is hier te lezen.
den 8. März 1916 Schneetreiben fast den ganzen Tag. Bei uns wurden die Engländer zum großen Teil aus dem Hohenzoller Werk vertrieben. Dabei wurden 40 Mann, die 4Tage verschüttet waren, wiederausgegraben. 23. und 18. Reg. rückten den Engländern furchtbar mit Handgranaten auf den Leib. In einer Nacht wurden auf einen kleinen Raum 3.000 Stück geworfen. Bei Verdun wurden weitere 4.000 Gefängene gemacht, 10 Geschütze erobert.
Carvin-Epinoy, den 9. März 1916 Schönes Wetter. Um 11 kam ein feindliches Flugzeuggeschwader in der Stärke von 20 Flugzeugen und bombardierte Carvin. 100m von meiner Wohnung wurden 2 Pferde und 10 Mann auf die erste Bombe getötet, 6.Komp. 5.R.J.R. In derselben Straße meines Wohnhauses wurde eine Wohnung total zerstört. Man erlebt schreckliche Minuten. Die 3. Komp. 3.R.J.R. wurde schrecklichheimgesucht. 19 Mann tot, darunter Unteroffizier Peter Tavernier, Schifferstadt. Die Mannschaft wurde überrascht, als sie die Keller aufsuchen wollten. 2 Soldaten der 3. Komp. wurden zurunförmigen Masse verbrannt. Es ist der schrecklichste Tag, den Carvin im Krieg erlebt hatte bis jetzt. Abends 6Uhr eine Bombe, die im Bereich der 6.Komp. niederging, richtete fruchtbar grässliche Verheerungen an. Die 10 Mann, die dabei getötet wurden, waren zum größten Teil bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Hauptsächlich waren die Füße und Beine in einem schrecklichen Zustand. Das schöne Anwesen wurde furchtbar mitgenommen. Wie ein Wunder wurde einer der anwesenden Köche gerettet, er lag zwischen den Toten ohne die geringste Verletzung. Die Leute wurden in dem Moment überrascht, als sie die Keller aufsuchen wollten. Die Bombe krepierte im Hof, der gepflastert war. Die Sprengwirkung zerriss Mauer und Balken wie Papier. Bis jetzt betragen die Opfer 30 Tote, Zivilisten wurden nicht getroffen. Bis tief in die Nacht kamen fremde Truppen und besichtigten die Unglücksstätten und besprachen gruppenweise das grausige Ende so vieler braver Soldaten, die zum großen Teil seit 19 Monaten im Felde stehen.
Carvin, den 9. März 1916 Schönes Wetter. Bei Verdun ein weiteres Panzerfort (Vaux) genommen. Ich sah das Geschwader kommen und eine innere Ahnung stieg mir auf, wie ich sah, dass sich die 5 ersten Flieger der Erde beträchtlich näherten, sofort begab ich mich wieder in das Haus zurück, um den Kelleraufzusuchen. Die erste Bombe hatte auch schon eingeschlagen und den obigen Schaden angerichtet.
E, den 10. März 16 Grauer, trüber Himmel. Das richtige Naturgesicht zur Beerdigung der Fliegeropfer. Der große Andrang von Offizieren und Mannschaften redeten eine ernste Teilnahme an dem Geschicke der so plötzlich aus dem Leben gerissenen.
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