is een soort dagboek van Peter Handke (1942)
5. März
Beim Aufwachen lagen die Haare auf meinem Kopf wie eine fremde Hand
Der Freund erzählte, er habe seine Kinder nicht geschlagen, sondern sei ihnen auf die Füße getreten
Todesangst sei für ihn: daß die Beine kürzer werden
Der schöne Lebensinhalt von gestern vegetiert jetzt nur noch in mir als Lebensform
Der Porzellanteller, der den Winter über im Freien war: wie kalt er ist!
Auf der Straße gehen, wo es ein paar Schritte lang still wird, als seien das jetzt die letzten Momente
Eine Frau kommt von weitem entgegen; bevor man ihr Gesicht wahrnimmt, gleißen schon ihre Ohrringe auf
Das Kind sagte: “Ich mache gern etwas, von dem man nicht weiß, was es ist” (als man ihm vorhielt, daß man nicht erkennen könne, was seine Zeichnung darstellt)
Diese Schönheit der Welt heute ist nicht auszuhalten allein, auch nicht zu zweit; vielleicht zu dritt
Älter werden, ohne daß die Zeit vergeht
Der Nordafrikaner kriegte in der Bäckerei nicht wie die andern Kunden das Papier, das er zum Tragen um das Brot legen könnte
Bei der Nachricht vom Tod des Freundes: die Vorstellung der Welt als ein Zimmer, aus dem er verschwunden ist
Nach seiner Beerdigung: drinnen, wie in einer Garage, liegt der Leichnam mit noch vom Sterben zerrauften Haaren, und draußen, im Rinnstein, wirbelt seine Zigarettenasche
Schön: eine Frau, die einen an nichts erinnert (kein Schwanenhals usw.)
Ein Buch, das ich auch dann gern zu lesen das Gefühl habe, wenn ich nur geistesabwesend hineinschaue
Zwei redeten über ein Foto und rissen es einander immer wieder aus den Händen, um es für sich anzuschauen
“Indem du sagst, daß ich traurig aussehe, willst du mich nur entwaffnen”
Sie schaute ihn an, wie er sich auszog, und redete über seinen Körper
180-2015>
Beim Aufwachen lagen die Haare auf meinem Kopf wie eine fremde Hand
Der Freund erzählte, er habe seine Kinder nicht geschlagen, sondern sei ihnen auf die Füße getreten
Todesangst sei für ihn: daß die Beine kürzer werden
Der schöne Lebensinhalt von gestern vegetiert jetzt nur noch in mir als Lebensform
Der Porzellanteller, der den Winter über im Freien war: wie kalt er ist!
Auf der Straße gehen, wo es ein paar Schritte lang still wird, als seien das jetzt die letzten Momente
Eine Frau kommt von weitem entgegen; bevor man ihr Gesicht wahrnimmt, gleißen schon ihre Ohrringe auf
Das Kind sagte: “Ich mache gern etwas, von dem man nicht weiß, was es ist” (als man ihm vorhielt, daß man nicht erkennen könne, was seine Zeichnung darstellt)
Diese Schönheit der Welt heute ist nicht auszuhalten allein, auch nicht zu zweit; vielleicht zu dritt
Älter werden, ohne daß die Zeit vergeht
Der Nordafrikaner kriegte in der Bäckerei nicht wie die andern Kunden das Papier, das er zum Tragen um das Brot legen könnte
Bei der Nachricht vom Tod des Freundes: die Vorstellung der Welt als ein Zimmer, aus dem er verschwunden ist
Nach seiner Beerdigung: drinnen, wie in einer Garage, liegt der Leichnam mit noch vom Sterben zerrauften Haaren, und draußen, im Rinnstein, wirbelt seine Zigarettenasche
Schön: eine Frau, die einen an nichts erinnert (kein Schwanenhals usw.)
Ein Buch, das ich auch dann gern zu lesen das Gefühl habe, wenn ich nur geistesabwesend hineinschaue
Zwei redeten über ein Foto und rissen es einander immer wieder aus den Händen, um es für sich anzuschauen
“Indem du sagst, daß ich traurig aussehe, willst du mich nur entwaffnen”
Sie schaute ihn an, wie er sich auszog, und redete über seinen Körper
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