• Georg Heym (1887-1912) was een Duitse schrijver. Dagboekfragmenten van hem zijn te lezen bij Gutenberg.
25. VIII. 1906. Alle Tage ist das Leid dasselbe. Daß ich manche Male noch in plötzlichem Lustrausch mich zu betäuben suche, mag für des Lebens Erhaltung gut sein. (...) Mir gelingen jetzt ganz schöne Gedichte. Eigentlich wunderbar. Wo ich seelisch wieder einmal vollständig runter bin, schaffe ich Lieder, die viel Freude atmen. Als wünschte ich, auch einmal so froh zu sein. Und ich habe auch jetzt einen wunderschönen Schmuck in meinem Zimmer, einen Totenkopf nämlich, den ich von dem alten Kirchhof an der schönen Klosterkirche, wo man jetzt baut, geholt habe. Er ist sicher schon uralt. Ob er noch von Waldemars Zeit her ist; denn dabei war ein Stein mit der Jahrzahl 1319. Ich bekränze ihn mit Weinlaub und hab ihn sehr lieb.
26.8.1906 Der Gedanke nur kurz, der mir heut kam. Früher machte ich meine Gedichte aus unklaren inneren Stimmungen, die sich mir zu den Gedichten verklärten. Sie waren alle längere Zeit in mir, ich fühlte sie in mir, ehe ich sie gestalten konnte. Mir fällt heut auf, daß ich 2 Gedichte, die ich heut machte, auch das gestrige, nur aus einem plötzlichen, zufälligen Erscheinen ihres Gegenstands, ihres Inhalts vor meinen Augen geschaffen habe. Gestern sah ich einen voll mit Früchten beladenen Zweig, heute hörte ich plötzlich den Regen auf den Bäumen, dann sah ich den Weinstock aus der Erde dringen. Es entstanden wie von selbst mir davon 3 Gedichte. Früher war es aber schöner, wenn ich mit mir ringen mußte. Fast ist es so, als sollte ich noch verschenken, was ich irgend besitze, damit mein Tod mich nicht unvorbereitet trifft. Ich glaube, ich sterbe bald.
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