• Anneliese Stöbis (1915-1966) was een Duitse huisvrouw. In de periode 1944-1946 hield ze een dagboek bij.
2. Juli 1945
Vorige Nacht werde ich plötzlich wach,
durch einen furchtbar lauten, nahen
Schuss. Ich springe aus dem Bett und
eile zum Fenster, da höre ich zu meinem
Entsetzen, erschütternde anhaltende
Hilferufe eines Mannes. Im selben
Augenblick wusste ich was los
war. Die Russen oder Polen waren
eingebrochen beim Nachbarn. Der 78
jährige Mann schlief ganz allein in dem
Hause. Als wir den ersten Hilferuf hörten,
sprangen wir gleich aus den Betten,
zogen uns rasch etwas über und
„trommelten“ die ganze Nachbarschaft
aus den Betten. Ich rannte durch den
Garten, stieg über einen Zaun, dann
durch die Wiese, wieder über einen
Zaun, dann rannte ich durch Heide und
Gebüsch, durch einen Graben bis auf
die nächste Straße, und immer gerufen:
Aufstehen, bei Sch. wird eingebrochen!"
Hilfe! Hilfe! Dann haben wir die
Einzelnen Nachbarn gerufen. Es dauerte
nur kurze Zeit, da war alles auf
den Beinen. Ein Nachbar rannte noch
schnell zum andern um ihn zu wecken.
Dann zogen sie los, mit Knüppeln bewaffnet.
Als die ersten hinkamen, waren
die Einbrecher wieder verschwunden.
Sie hatten erst die Scheibe eingeschlagen
an dem Zimmer, wo der
Mann schlief, haben dann in dasselbe
Zimmer hineingeschossen. In zwei
Räumen haben sie viel durcheinander
geworfen. Sie sind ziemlich schnell
verscheucht worden, denn sie haben
gar nicht viel angerichtet nach bisheriger
Feststellung. O, war das eine
schreckliche, unheimliche Nacht. Wir
waren auf von ¼ vor 3 Uhr bis ¼ vor 5
Uhr. Es war schon ganz hell, als wir
wieder zu Bett gingen. Vater und ein
Nachbar sind inzwischen noch zu den Angehörigen des alten Mannes gegangen,
um denen die Nachricht zu bringen.
Es dauerte wohl eine halbe Stunde,
bis die wach wurden.
Es regnet schon eine Woche lang fast
durchgehend.
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