donderdag 10 juli 2014

Paul Klee -- 11 juli 1903

Paul Klee (1879-1940) was een Zwitserse kunstenaar. Tussen 1898 en 1918 hield hij een dagboek bij.

Juli 1903. Naturstudien, zusammen mit Louis Moilliet, nach einem Knabenakt sollen mich bewahren vor graphischer Abwegigkeit. Dagegen muß ich die Gefahr vermeiden, graphische Möglichkeiten aus Angst vor der natürlichen Perspektive nicht zu wagen.
Der erste Wurf ist wenigstens technisch gelungen. Weib und Tier. Eine erste Fassung dieses Vorwurfs, deren Abzüge nicht mehr existieren, höchstens noch irgendwo in einer provinzialen Schublade. Die zweite Fassung existiert noch.
Das Tier im Manne verfolgt die Dame, die dafür nicht ganz unempfindlich ist. Beziehungen der Dame zum Tierischen. Eine kleine Entkleidung der Damenpsyche. Feststellung einer nach außen gern verschleierten Wahrheit.
Hebbel, Epigramme, Genoveva. Die Epigramme sind gut.

Jungfrau im Baum. Technisch entwickelter, durch Anwendung verschiedener Strichstärken. Zuerst radierte und ätzte ich die Konturen des Baumes. Dann die Modellierung des Baumes und die Konturen des Körpers, dann die Modellierung des Körpers und des Vogelpaares. Der dichterische Gehalt kommt Weib und Tier im Grunde gleich. Die Tiere (das Vogelpärchen) sind natürlich und zu zwei. Die Dame will durch die Jungfrauschaft etwas Besonderes sein, ohne dadurch eine sehr glückliche Figur zu machen. Kritik der bourgeoisen Gesellschaft.

Hebbel, Judith ist mir lieber als Genoveva, die Unwahrheiten sind stark und schöpferisch, wie bei den Räubern.
Dostojewskij, Helle Nächte. Mehr Novelle. Sehr rein. Reizvoll kleine Existenzen. Gewisse Beziehungen zu Werthers Leiden.
Louis Moilliet fängt an, mich zu verstehen. Wir haben ja auch zusammen gearbeitet. Er sah, wie ich den Akt stellte und was ich davon in meiner Zeichnung brauchte. Er kennt die paar Radierungen und weiß, in welcher nicht gebräuchlichen Weise sie mit den Naturstudien zusammenhängen. Er ist kein Frühreifer, war zu einer Zeit, da wir dem Leichtsinn schon huldigten, noch kind lich.

Neue Radierung: Der Komiker, erste Fassung. Groteske Maske vor einem sittlich ernsten Kopfe. Begleitend die Lektüre der Komödien des Aristophan. Leider konnte ich der Versuchung, die Szenerie dieses grandiosen Theaters in einer Radierung zu übernehmen, nicht widerstehen. Der Umzug des Inhaltes einer Kirche in ein benachbartes Museum, ein Festzug auf Grund der Art des Mantegna, mißlang vollständig schon als Zeichnung, trotz geglückter Einzelheiten. Die Maske als Kunstwerk, dahinter der Mensch.

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