maandag 2 oktober 2017

Grete Lainer -- 3 oktober 19??

• Het onderstaande fragment is afkomstig uit het anonieme Tagebuch eines halbwüchsigen Mädchens (Engelse vertaling: A Young Girl's Diary), dat in 1919 (met een voorwoord van Sigmund Freud) werd uitgegeven. Het dagboek wordt wel toegeschreven aan ene Grete Lainer. In het onderstaande fragment is ze een jaar of elf, twaalf.

Engelse vertaling onderaan.

3. Oktober: Heute war der Papa herrlich! Die Tante Dora muß ihm gesagt haben, daß ich sie neulich fragte, ob der Papa am Ende die Frau Rechnungsrat Riedl heiratet, weil ihr Mann fast zur selben Zeit gestorben ist wie unsere Mama, und weil der Papa der Vormund von den drei Kindern ist. Heute war sie mit dem Willi da, weil er jetzt in die Schule gekommen ist. Und da haben die Dora und ich darüber geredet und sie sagte, wenn der Papa das tut, geht sie aus dem Haus. Und am Abend, wie wir nach dem Nachtmahl sitzen, so sag ich: Wenn die Frau v. R. nur nicht so häßlich wäre. Findest du sie nicht auch schrecklich häßlich, Papa? Und der Papa lacht so lieb und sagt: »Du brauchst keine Angst haben, mein Hexerl, das tue ich Euch nicht an, daß ich euch eine Stiefmutter ins Haus setze.« Und da war ich so froh und die Dora auch, daß wir den Papa riesig abküßten, und die Dora sagte: »Ich wußte das ohnehin, daß du deinen Schwur an die Mama nicht brechen wirst«, und sie weinte furchtbar. Und der Papa sagte: »Nein Kinder, einen Schwur habe ich der Mama gar nicht geleistet, das hätte ihre vornehme Natur auch nie verlangt. Aber bei so großen Mädeln, wie Ihr seid, gehört keine Stiefmutter ins Haus.« Und dann sagte ich dem Papa, daß die Dora aus dem Haus ginge, obwohl ich mich eigentlich furchtbar geärgert habe darüber. Denn, wenn der Papa wirklich noch einmal heiraten würde, so müßte ich es ja auch ertragen; und daher die Dora ebenfalls. Aber der Papa sagte nochmals: »Habt keine Angst, ich heirate bestimmt kein zweitesmal.« Und ich sagte: »Auch die Tante Dora nicht?« Und er sagte: »Na, die schon–« und dann unterbrach er sich schnell und sagte: »Nein, nein, auch die Tante Dora nicht.« Und jetzt gerade sagt mir die Dora, ich sei urblöd gewesen, denn ich weiß doch, daß der Papa nicht entzückt ist von der Tante. Und dann machte sie mir Vorwürfe, weil ich dem Papa gesagt habe, sie würde aus dem Hause gehen, wenn er doch heiratet. Ich bin ein Kind, dem man seine geheimsten Gedanken nicht anvertrauen dürfe!! So, jetzt haben wir mindestens ¾ Stunden gestritten und es ist dabei ½12 Uhr geworden. Glücklicher Weise haben wir morgen frei, weil Kaisers Geburtstag ist. Aber ich bin doch sehr froh, daß wir es positiv wissen, daß der Papa die Frau v. R. nicht heiratet. Ich könnte mich mit keiner Stiefmama vertragen.


October 3rd. Father was so splendid to-day! Aunt Dora must have told him that I asked her not long ago whether Father was likely to marry Frau Riedl, whose husband died almost exactly the same time as Mother, for Father is guardian to her three children. She was here to-day with Willi, because he has just begun going to school. Dora and I talked it over, and she said that if Father married Frau R., she would leave home. In the evening when we were at supper, I said: “If only Frau v. R. was not so ugly. Father, don’t you think she’s perfectly hideous? And Father laughed so lovingly and said: You need not be anxious, little witch, I’m not going to inflict a stepmother on you.” I was so glad, and so was Dora and we kissed Father such a lot, and Dora said: “I felt sure that you would never break your oath to Mother,” and she burst out crying. And Father said: “No, girls, I did not give any promise to your Mother, she would never have asked anything of the kind. But with grown girls like you it would never do to bring a stepmother into the house.” And then I told Father that Dora would have gone away from home, and as for me, I should certainly have been frightfully upset. For if Father really wanted to marry again I should have to put up with it; and so would Dora. But Father said once more: “Don’t worry, I certainly shan’t marry again.” And I said: “Not even Aunt Dora?” And he said: “Oh, as for her — —” And then he pulled himself up and said: “No, no, not even Aunt Dora.” Dora has just told me that I am a perfect idiot, for surely I must know that Father is not particularly charmed by Aunt. And then she blamed me for having told Father that she would leave home if he were to marry again. I am a child to whom it is impossible to entrust any secrets!! Now we have been quarrelling for at least three quarters of an hour, so it is already half past 11. Luckily to-morrow is a holiday, because of the Emperor’s birthday. But I am so glad to know for certain that Father is not going to marry Frau v. R I could never get on with a stepmother.

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