• Georg Heym (1887-1912) was een Duitse schrijver. Dagboekfragmenten van hem zijn te lezen bij Gutenberg.
13. VIII. 06 Ich kann es nicht sagen, wie ich die Schönheit liebe. Man bebt oft und erschauert unter ihr. Und manche Stunden weint man wieder. Ich weine dann oft, wo ich eben noch lachte. Plötzlich steigt in mir aber die Qual hoch, ich schluchze auf und bezwinge mich wieder. Das Leben ist hier so fürchterlich schaal. Und ich bin so einsam und allein, da sich auch Fischer wieder von mir zurückgezogen hat. So geht es mir oft, daß sich Menschen, die ich sehr liebe, die sich auch durch meine Gespräche und Gedanken angezogen fühlten, bald wieder von mir wenden, abgestoßen durch irgend eine Schlechtigkeit von mir. Ein tiefes Gefühl für alle Schönheit haben und dabei doch schlecht sein, erdrückt durch die ewige unerfüllte Sehnsucht, daß sich endlich einmal alle Schönheit in mir und um mich vereinigte, und auch durch das Gefühl vollständigster Unzulänglichkeit meines Charakters, welch ein Los der Verzweiflung.
Ich lebe immer wieder nur noch des Ruhms und der Unsterblichkeit wegen. Wüßte ich, daß ich durch meinen frühen Tod den Ruhm gewinnen würde, ich führe noch heut nach Arendsee, um Stenzi nocheinmal zu sehen und dann den Totenkranz und die Stirne am Abend auf das Meer zu fahren und mit der sinkenden Sonne auch zu scheiden von aller Schönheit.
Doch weiß man ja nicht, ob ich nicht ganz vergessen würde. Das wünsche ich nicht, das wäre mir das Furchtbarste.
Mich dünkt oft, daß mein Leben ein Opfer ist für einen unbekannten Gott.
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