donderdag 11 oktober 2012

Willy Heidemann -- 12 oktober 1944

Donnerstag, 12. Oktober:
Wieder liegt eine schreckliche Nacht hinter mir, nicht geschlafen, im Zelt eng zusammengedrückt worden, einige Stunden sitzend auf kaltem Lehm verbracht. Verpflegung sehr mäßig. Nicht waschen können, die Kleider seit Küstrin nicht vom Körper, kein Schlaf, Sachen zerrissen und dreckig, innerlich fertig, krank, von Rheuma befallen, so sitze ich als Gefangener im Lager 1 in Dieppe und frage mich warum? War das mein freiwilliger Einsatz? Haben wir Kriegsgefangenen was verbrochen, dass wir so bestraft werden? Ich kann vor Schmerzen nicht laufen und ziehe eben meine Schuhe aus, vielleicht wird es etwas besser. Ob es heute weiter geht weiß ich nicht. Ich bin nicht etwa verzweifelt, nein, dazu ist meine Hoffnung und mein Glaube an den deutschen Sieg viel zu fest, hängt doch alles nur hiervon ab.


Willy Hildemann (1901-1977). Kriegsgefangenschafts-Tagebuch.

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