So[nntag] 24/2 [1946] Ein eisiger Wind bei Tauwetter verlegt die um 11 Uhr auf dem Kirchplatz angesetzte Versammlung zur Rechenschaftsdarlegung des Bürgermeisters in das Hammer’sche Lokal. »So und so war es – so ist es – und trübe sind die Aussichten hinsichtlich der nächsten Verpflegungswochen«. Und ein allgemeiner Arbeitszwang muß auch Platz greifen!! Nach dem üblichen Warten gibt es Kartoffelbrei mit Möhren, dann Kaffee mit »Plinzen (?)« Jeder Einwohner erhält Bezugscheine für 2 Schnäpschen (Kosten M[ark] 3.- pro Stück) der Andrang der Bezieher ist vormittags schon groß, man holt die paar Tropfen in Tassen, Flaschen, Vasen, kl[einen] Karaffen. Ich spare mir meinen Schein für späteren Genuß noch auf. Der Tauschbauer hat nun auch noch das Chaiselongue geholt: Die Diele birgt einen schönen Haufen Kartoffeln, über dem Abendtisch liegt ein wohltuender Schatten eines schöngestaltenen Butterklumpens.
Friedrich Helms (1883-1955) was "Bankdirektor bei der Deutschen Bank, Freimaurer, Sozialdemokrat". Aan het eind van de oorlog en de jaren daarna houdt hij een dagboek bij.
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