• Theodor Fontane (1819-1898) was een Duitse schrijver. Hij hield enige tientallen jaren een dagboek bij, waarin hij vaak hele periodes tegelijk beschreef. In 1852 bezocht hij Engeland, en hield toen een reisdagboek bij.
Am 9ten Mai. Dr. Pauli nicht erschienen. Von Emilie kein Brief. In die Westminster-Abtei; Predigt gehört, ziemlich gut verstanden, und die Überzeugung gewonnen, daß ich unter einigermaßen günstigen Verhaltnissen, in 4 Wochen ohne alle Schwierigkeit sprechen lernen würde. Wie die Sachen jetzt stehn, wird es wohl langer dauern. Nachmittag wieder in eine Kirche: einer Art Examen beigewohnt. Nach Chelsea; nicht nach Richmond, was erst mein Plan war, - die Themse hinaufgefahren bis Londonbridge; nach Haus geschlendert. -
Am 11ten. Über Mittag Einladung von Bunsen auf den nächsten Morgen. Beim kleinen Very gegessen; scheußlich, an schlechtem Lachs den Magen verdorben. Zu Haus; an Lepel geschrieben, Besuch empfangen von Alexander Jacoby, den Abend verplaudert.
Am 12ten. Total krank aufgestanden, nichtsdestoweniger in Frack gekrochen und zur Morgenvisite bei Bunsen. Sehr freundlich empfangen, - wird wohl seine Gründe haben; kann aber zu nichts führen. Er selbst furchtbar beredt, wie wenn Morgens ein Wecker seinen Dienst abschnarrt, aber alles geist- und lehrreich. Schwatzen ist nicht immer ein Beweis mangelnder Kapazitäten. Die Tochter nicht hübsch; - der ganze Eindruck der Visite wohltuend; wer doch auch solch Zimmer hatte und so frühstücken könnte. Zu Bett gekrochen, den Tag über gehungert und geschlafen; am Abend, ganz gegen Neigung, mit Jacoby ins Coliseum (Regents-Park). Einzelheiten: der Statuen-Saal, das Zyclorama des Glaspalastes, das Panorama von Paris (Nacht) die nachgeahmte Schweizerlandschaft, Tempel zu Ephesus, Pompeji usw.
Am 14ten. Wieder ausgegangen, Chinin eingenommen, das schone Gefühl der Rekonvaleszenz gehabt, sogar bis zu Hoffnungen verstiegen.
Am 15ten. Zu spät in die Kirche gekommen; wieder nach Haus; Feuilleton-Artikel angefangen; zu Tisch; Grew-Road, North Brixton gesucht und mühsam gefunden. Freundlich empfangen durch Rob. Pries und seine sehr schöne Frau. Welch Wohlleben, welch Komfort: Tapeten mit Goldleisten, kostbare Bilder, Teppiche, Blumen und Rankengewachs, der singende Teekessel - wie viel hat das Leben, aber für wie wenige nur. Erst spät nach Haus.
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