dinsdag 7 april 2020

Grete Lainer (?) • 8 april 19??

• Het onderstaande fragment is afkomstig uit het anonieme Tagebuch eines halbwüchsigen Mädchens (Engelse vertaling: A Young Girl's Diary), dat in 1919 (met een voorwoord van Sigmund Freud) werd uitgegeven. Het dagboek wordt wel toegeschreven aan ene Grete Lainer. In het onderstaande fragment is ze een jaar of twaalf.

Engelse vertaling onderaan.

8. April: Wir sind heute furchtbar erschrocken; auf einmal wird um ½9 Uhr in der Frühe telephoniert aus dem Lyzeum, der Dora ist plötzlich in der Lateinstunde plötzlich sehr unwohl geworden, sie möchte mit Wagen geholt werden. Die Mama fährt gleich im Auto hin und ich mit ihr, weil ich ja ohnedies um 9 Uhr Stunde habe und die Dora liegt in der Kanzlei auf dem Sopha und die Frau Direktorin, sitzt bei ihr und die Freundin der Frau Direktorin, die Frau Dr. Preisky, die ist nämlich Ärztin, und sie haben ihr die Kleider aufgemacht und einen Umschlag auf den Kopf gegeben, denn sie ist plötzlich in der Lateinstunde ohnmächtig geworden. Das ist im heurigen Jahr schon das drittemal, also muß es doch wahr sein, daß sie bleichsüchtig ist. Ich wollte mit nachhause fahren, aber die Mama und die Frau Dr. P. haben gesagt, ich soll nur in die Stunde gehen. Und dann hat noch die Frau Dr. P., wie ich hinausging, gesagt: »Das ist ein gesundes, kräftiges Mädchen, ein lieber Kerl.« Das sagt man eigentlich nur von Buben und Herren, aber sie ist das wahrscheinlich so gewöhnt, weil sie doch immer mit lauter Herren zusammen ist. Wenn man Medizin studiert, muß man das alles lernen und anschauen. Das muß eigentlich gräßlich sein.

Die Dora liegt heute im Bett und der Dr. hat auch bestätigt, daß sie bleichsüchtig ist. Morgen oder übermorgen geht die Mama mit ihr zum Professor. Die Dora sagt, ohnmächtig werden ist ein herrliches Gefühl. Auf einmal hört man nichts reden und man wird ganz schwach und dann weiß man überhaupt nichts mehr. Ob ich auch einmal ohnmächtig werde? Wahrscheinlich, wenn – – – Wir haben viel geredet von allem, was uns interessiert. Nachmittag war auch die Hella da, sich nach der Dora erkundigen und sie findet sie im Bett sehr schön, so leidend und dabei so fein und vornehm. Ja, das ist wahr, vornehm schauen wir alle aus.

•••

April 8th. We were terribly alarmed to-day; quite early, at half past 8, they telephoned from the school that Dora had suddenly been taken ill in the Latin lesson and must be fetched in a carriage. Mother drove down directly in a taxi and I went with her because anyhow my lessons began at 9 and we found Dora on the sofa in the office with the head sitting by her and the head’s friend, Frau Doktor Preisky, who is a medical doctor, and they had loosened her dress and put a cold compress on her head for she had suddenly fainted in the Latin lesson. That’s the third time this year, so she must really have anemia. I wanted to drive home with her, but Mother and Frau Dr. P. said I’d better just go to my lessons. And as I went out I heard Frau Dr. P. say: “That’s a fine healthy girl, a jolly little fellow.” Really one should only use that word of boys and men, but I suppose she has got into the way of using it through being with men so much. If one studies medicine one has to learn all about that and to look at everything. It must be really horrid.

Dora is kept in bed to-day and our Doctor says too that she’s anemic. To-morrow or the day after Mother is going to take her to see a specialist. Dora says it’s a lovely feeling to faint. Suddenly one can’t hear what people are saying and one feels quite weak and then one does not know anything more. I wonder if I shall ever faint? Very likely when — — — We talked a lot about everything we are interested in. In the afternoon Hella came to ask after Dora, and she thinks she looks awfully pretty in bed, an interesting invalid and at the same time so distinguished looking. It’s quite true, we all look distinguished.

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