• Georg Michael Lill (1884-1952) was soldaat in WO 1. Zijn oorlogsdagboek is hier te lezen.
Messines, 25. Juni 1915
Nach 12.15 Uhr begann der geplante Erkundungszug, um 12.45 Uhr krachten unter heftigem
Gewehrfeuer die ersten Handgranaten. Es zog ein Zug in Stärke von 52 Mann mit einem Leutnant
aus, die noch durch das trübe Wetter einigermaßen begünstigt wurden. Trotzdem übt der in der
Hälfte stehende Mond einen Schein auf das Gewölk aus, dass es einem geübten Auge möglich war,
auf 80 bis 100 Meter die herankommenden Mannschaften zu erblicken. Der Gegner machte sich
diesen Umstand auch zu Nutzen und ließ unsere Leute ohne einen Schuss abzugeben bis an den
Drahtverhau hinkommen. Als nun unsere Leute mit den Scheren zu arbeiten begannen, flogen die
ersten englischen Handgranaten in den Graben. Nun erfolgte ein heftiges Bombardement mit
Handgranaten. Nach Aussagen der Verwundeten ist auch eine Panik unter unseren Leuten
entstanden und es mag leicht möglich sein, dass die vorderen Mannschaften von den
Handgranaten der hinteren bös mitgespielt wurde. Um 2 Uhr traf der erste Verwundete auch auf der
Verbandsstelle ein, dem bald die anderen folgten und die Zahl von 23 bald erreicht hatte, zum
größten Teil sehr schwer. An Tote hatten wir bis jetzt 2 Stück, die grässlich zugerichtet waren.
Ebenso sind bis jetzt der frühere Leutnant und zwei Mann vermisst, die nach aller Voraussicht auch
tot sein dürften. Alles in allem hatte die Erkundung sehr traurig und ebenso verlustreich für die
10. Komp. geendet. Um 4 Uhr war die ganze Sache abgespielt. Mein Herr befand sich in vorderster
Linie und hatte sämtliche Verwundete die erste Hilfe angedeihen lassen.
Auf dieses Unternehmen in der Nacht folgt ein überaus ruhiger Tag, dem man in allgemeinen nicht
erwartet. Abends zwischen 6-7 Uhr stand ein heftiges Gewitter über unserer Gefechtslinie. Um
¾ 10 Uhr beerdigten wir die ersten zwei Todesopfer, denen tagsüber noch 5 folgten, die im
Feldlazarett in Messines gestorben sind. Um ½ 11 Uhr fuhren wir in Messines weg und sind um
12 Uhr glücklich in Comines gelandet, nachdem uns das Pferd beinah in den Straßengraben
geworfen hatte.
Comines, den 26. Juni 1915
Der Tag verlief bei zeitweise bewölktem Himmel verhältnismäßig ruhig. Nachmittags begruben wir
die fünf übrigen Opfer des Angriffes. Dieselben wurden unter militärischen Ehren auf den Friedhof in
Comines beigesetzt. Niemand gedachte ihrer Heldentaten, die sie vollbrachten. Im Gegenteil, der
Abschnittskommandant stellte dieselben noch als Feiglinge dar, weil der Auftrag nicht nach Wunsch
erledigt werden konnte.
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